Serie: Arthur Eden als Porträtist

Marie Claßen

Marie Claßen, 1954, 46,2×55 cm, Öl auf Leinwand, Privatbesitz (WV-Nr. 1345)

Marie Claßen wurde 1954 von Arthur Eden portraitiert. Geschickt datierte Eden das Gemälde, indem ihr auf dem Tisch liegendes Brillenglas das Jahr 1954 in einer Kladde wie zufällig vergrößert. Auch der danebenliegende Historienkalender auf das Jahr 1954 weist auf die Datierung hin. Das Bild entstand in der Verwalterwohnung des Schlossmuseums in Jever, wo Marie Claßen seit 1919 als Sachwalterin tätig war. Heute befindet sich im Bereich der ehemaligen Wohnung der Kassenbereich des Museums.

Marie Claßen wurde 1882 geboren und begann ihre „Schlosszeit“ im Jahre 1919 gemeinsam mit ihrem Mann Johann, der ebenfalls regen Anteil an den Aufgaben hatte. Die Familie wohnte zunächst im kleinen Haus rechts vom Toreingang des Schlosses, wo sich heute dessen Verwaltung befindet. Nach der Pensionierung des Schlossverwalters Brockmann im Jahr 1932 zog die Familie in die Verwalterwohnung des Schlosses. Seither war Marie Claßen alleine für die vielseitigen Aufgaben zuständig. Zudem machte sie Besucherführungen durch das Schloss und ließ die Besucher an ihrem Wissen teilhaben. Es existiert ebenso ein Eden-Portrait ihres Mannes Johann. Arthur Eden war oft auf einen Tee bei Marie Claßen eingeladen, um sich aufzuwärmen, wenn er an kälteren Tagen das Schloss malte.

Ein schaffensreicher Aufenthalt Edens auf Wangerooge ist der Vermittlung des Ehepaares Claßen zu verdanken, die auf der Insel Verwandte hatten, die Eden 1957 für zwei Wochen in einer alten Malerwerkstatt unterbrachten.

Theodor Gerdes

Theodor Gerdes, 1961, 44×54 cm, Öl auf Leinwand, Privatbesitz (WV-Nr. 962)

Der am 4. Januar 1893 in Jever geborene Theodor Gerdes erlernte den Beruf des Malers und heiratete 1928. Er übernahm in Waddewarden das Malergeschäft seines Schwiegervaters Anton Gerken und ließ sich dort nieder. Sein Hobby war die Malerei und er schuf erste Federzeichnungen, die die Straßen von Jever zeigten. Während seiner Dienstzeit im zweiten Weltkrieg als Soldat in der Bretagne entstanden erste Ölbilder. In den darauffolgenden 20 Jahren nach dem Krieg entstanden etwa 30 Bilder.

Gerdes war es wichtig, wie auch Arthur Eden aus dem Nachbardorf Sillenstede, Motive festzuhalten, die bald der Vergangenheit angehörten. Der Hobbymaler, dem das Malen ein schöner Ausgleich war, schuf seine Bilder auch unter freiem Himmel.

2007 initiierte Theodor Gerdes` Sohn Helmer eine Ausstellung der Bilder seines Vaters in der Volksbank Waddewarden, wo 43 Bilder zu sehen waren.

Georg Schipper

Georg Schipper, 1959, 61×71 cm, Öl auf Leinwand, Privatbesitz (WV-Nr. 728)

Georg Heinrich Schipper wurde am 12. Juni 1878 in Connhausen bei Sillenstede geboren. Nach dem Besuch von Volks-, Privat- und Ackerbauschule trat er eine landwirtschaftliche Lehre auf dem Hof seines Vaters, dem Hufner Simon Gerhard Schipper, an. Sein Mitschüler auf der Ackerbauschule in Norden war der Sillensteder Heimatforscher Georg Janßen. Mit ihm unternahm er in Ostfriesland viele Wanderungen. 1901 heiratete er Regine Harms, mit der er fünf Sohne hatte. Später erlangte er auf kommunalpolitischer Ebene Bekanntheit, da er ehrenamtlich u. a. als Geschäftsführer im Vorstand der Molkereigenossenschaft Neuende, sowie als Gemeinde- und Amtsrat tätig war. Er arbeitete ab 1926 im Oldenburgischen Domänenamt und wurde ab 1932 dessen Leiter. Parallel war er von 1911 bis 1919 Mitglied des Oldenburgischen Landtags.

Nebenbei befasste sich Schipper mit der Heimatgeschichte, mit der er schon früh in Berührung kam, da ihm eine Tante seines Vaters bei ihren Besuchen viele Heimat- und Familiengeschichten bis spät in die Nacht erzählte. Für seine eigenen Forschungen stand ihm ab 1921 das Oldenburgische Staatsarchiv offen.

Das Verfassen seiner Forschungsergebnisse in Buchform verhinderte der Krieg, denn man verzichtete nicht auf Schippers Dienste. Nach der Internierung und Freilassung nahm er Jahre später seine Forschungsarbeit wieder auf. Georg Schipper starb 27. Juli 1972 in Sillenstede.

Georg Janßen

Georg Janßen, 1940-50er, 50,5×62 cm, Besitz Grundschule Sillenstede (WV-Nr. 502)

Georg Janßen wurde am 9. September 1877 als einziger Sohn von drei Kindern des Landwirts Johann Folkers Janßen geboren. Sein Vater besaß das Landgut Wulfswarfe an der Straße zwischen Sillenstede und Fedderwarden. Georg Janßen besuchte die landwirtschaftliche Winterschule in Varel und die Ackerbauschule in Norden, um sich auf die Tätigkeit in der väterlichen Landwirtschaft vorzubereiten. Doch die Pläne wurden schnell beendet, als er sich während seines Militärdienstes ein Rheumaleiden zuzog,

welches ein schweres Herzleiden auslöste. Er war seitdem auf den Rollstuhl angewiesen und widmete sich fortan bis zu seinem Lebensende der Heimat- und Familienforschung. 1918 wurde er auf dem Gemälde „Sillensteder Stammtisch“ von Arthur Eden verewigt (WV-Nr. 97). Ebenso besaß Georg Janßen frühe Ölgemälde von Arthur Eden, die die Familie Eden später zurückkaufte.

Viele Jahre später hatte er seine Krankheit soweit überwunden, sodass er nicht mehr den Rollstuhl benötigte und sogar wieder Fahrradfahren konnte. Er heiratete 1924 Adele Wessels aus Moorhausen und hatte zwei Kinder mit ihr. 1935 zog die Familie nach Jever. Für seine Tätigkeiten auf dem Gebiet der Forschung standen ihm unter anderem die Archive der Stadt Jever, des Mariengymnasiums und des Jeverschen Altertums- und Heimatvereins offen. 1937 übernahm er die ehrenamtliche Leitung des Jeverländischen Altertums- und Heimatvereins. Ihm verdankt das Museum eine Sammlung von 800 Hausmarken. Mit diesen Marken wurden Arbeitsgeräte versehen. Zudem ersetzten sie Unterschriften bei Schreibunfähigkeiten und entwickelten sich zu Familienzeichen, die auch in Wappen übernommen wurden. Arthur Eden malte die geometrischen Figuren der Hausmarken um 1938 anschaulich auf Holztafeln (siehe Abbildung rechts). Georg Janßen, dem viele Ehrungen zuteilwurden, starb am 3. November 1947 und wurde in Sillenstede beerdigt.

Carl Woebcken

Pastor Carl Woebcken, 1946, 50,5 x 70 cm, Besitz Grundschule Sillenstede (WV-Nr. 503)

Carl Woebcken wurde 1878 in Neuenburg geboren. Er wuchs in Sillenstede auf, wo sein Vater 18 Jahre Pfarrer war und studierte nach dem Abitur Theologie. Da nach Abschluss des Studiums keine Stelle als Hilfsprediger frei war, nahm er eine Beschäftigung als Hauslehrer in Pommern an. Später erhielt er eine Stelle als Hilfsprediger, nachdem er sein theologisches Examen abgeschlossen hatte. Ab 1911 war er 36 Jahre Pfarrer in Sillenstede. 1912 heiratete er Antonie Sophie Wilhelmine geb. Minssen (1879–1963) und hatte zwei Kinder mit ihr. Seine Verbundenheit zum Dorf Sillenstede war besonders eng. Während des zweiten Weltkriegs war er bei jedem Wetter mit dem Rad unterwegs, um seine Gemeindemitglieder in Accum, Sillenstede, Sengwarden, Pakens und Fedderwarden zu versorgen.

Er betätigte sich seit seiner Ausbildung bis ins hohe Alter auf dem Gebiet der Heimatforschung und veröffentlichte mehrere Bücher. Seine Arbeiten fanden über die Grenzen von Friesland hinaus große Beachtung. Carl Woebcken starb 1965 in Sillenstede.

Arthur Eden entwarf 1961 für Carl Woebcken den Einband seines Buches „Jeverland. Gewesenes und Gebliebenes“ (siehe Abbildung rechts).

Arthur Johannßen

Arthur Johannßen, 1942, 47,5×64 cm, Öl auf Leinwand, Privatbesitz (WV-Nr. 43)

Arthur Johannßen wurde am 28.01.1902 in Wilhelmshaven als Sohn eines Schreiners geboren. Nach Absolvierung des Technikums in Varel und Erlangung des Ingenieurberufes wurde Arthur Johannßen technischer Zeichner bei der Marine in Wilhelmshaven. 1942 wurde er nach Gotenhafen nähe Danzig versetzt. Mit dem ebenso nach Westpreußen versetzten Arthur Eden verband ihn eine enge Freundschaft schon seit der Tätigkeit in Wilhelmshaven. Im Zuge der Freizeitgestaltung entstand das oben genannte Porträt, das aufgrund der obersten Briefzeile im Bild auf den Zeitraum um Weihnachten 1942 datiert werden kann.

In den Kriegswirren im Jahr 1945 floh Arthur Johannßen und verpasste das Flüchtlings- und Marineschiff „Wilhelm Gustloff“ nur knapp – zu seinem Glück. Das Schiff sank durch sowjetischen U-Boot-Beschuss und mehrere tausend Flüchtlinge kamen ums Leben. Arthur Johannßen floh mit einem der kleineren Begleitschiffe und erreichte unbeschadet zunächst Petershagen bei Minden in Westfalen und später die Heimat Wilhelmshaven. Nach Kriegsende arbeitete er zuletzt im Olympia-Schreibmaschinenwerk als Abteilungsleiter. Er starb 1979 in Wilhelmshaven. Das Porträt befand und befindet sich in Familienbesitz.

Hans-Robert Knopf


Hans-Robert Knopf, 1964, 40×49 cm, Besitz Heimatverein Varel (WV-Nr. 534)

Hans-Robert Knopf wurde am 27. Dezember 1897 in einer evangelischen Pfarrerfamilie in Braunschweig geboren. Er hatte nach dem Abitur studiert und war als Ingenieur und Architekt tätig, unter anderem auch als Lehrer an der Höheren Technischen Lehranstalt in Varel.
Nach dem Zweiten Weltkrieg widmete er sich dem Journalismus, der zu seiner vorrangig ausgeübten Tätigkeit wurde. Von Anfang der 1950er Jahre bis etwa 1970 schrieb er als Mitarbeiter der Nordwest-Zeitung über das Kulturleben in der Stadt Varel. Über viele Jahre war er auch der Gerichtsreporter für den „Gemeinnützigen“ und veröffentliche seine „Kriminal-Berichte“ aus dem Gerichtssaal.

Da sich Knopf auch als Zeichner und Maler betätigte, kam ihm das bei der Kulturberichterstattung sicher zugute. Zudem gestaltete er Entwürfe von Möbeln und anderen Gebrauchsgegenständen. Er setzte sich bereits früh für die Kunst Franz Radziwills ein, als dieser noch ein Geheimtipp war.

Auch musikalisch war Knopf sehr bewandert. Der Vareler Schriftsteller Gerd Lüpke erinnert: „Er wußte alles, aber auch wirklich alles über die gängigen Komponisten von Schütz bis Reger aus dem Kopf […] – er war ein wandelndes Musiklexikon.“ In den ersten Nachkriegsjahren trafen sich die bildungsbeflissenen Vareler ganz zwanglos bei Knopf zu Schallplatten-Abenden auf einem alten Grammophon; begleitet von fachkundigen Erläuterungen des Hausherrn.

Seine letzten Lebensjahre verbrachte Hans Robert Knopf im evangelisch-lutherischen Altersstift Simeon und Hanna. Er starb im März 1979 mit 82 Jahren in Varel.

Hans Wilhelm Grahlmann


Museumsleiter Hans Wilhelm Grahlmann, 1970, 53 x 64 cm, Öl auf Leinwand, Besitz Schlossmuseum Jever (WV-Nr. 796)

Hans Wilhelm Grahlmann wurde am 16.09.1912 in Schortens geboren. Seine Eltern führten eine kleine Landwirtschaft und betrieben eine Gastwirtschaft. Sein Interesse für die Heimatforschung wurde schon im Alter von 16 Jahren geweckt, als er zum Geburtstag das Buch „Oestringen und Rüstringen“ geschenkt bekam. Nach Beendigung der Schule war er in der Landwirtschaft tätig, schloss sich aber bereits mit 18 Jahren den „Freunden des Altertums von Schortens“ an.

Nach Beendigung des Zweiten Weltkriegs kehrte er aus englischer Kriegsgefangenschaft zurück und wurde 1948 in den Vorstand des „Jeverländischen Altertums- und Heimatvereins“ berufen. Nachdem Grahlmann 1968 die Landwirtschaft aufgab, übernahm der die Leitung des Schloss- und Heimatmuseums in Jever. In den folgenden 18 Jahren baute er als Direktor das Museum weiter aus.

Grahlmann engagierte sich ebenfalls bei der Oldenburgischen Landschaft, im Friesen- und im Marschenrat. Ihm wurden Ehrungen zuteil, wie die Ehrenmedaille der Stadt Jever und das Verdienstkreuz am Bande des Niedersächsischen Verdienstordens.

Am 25.06.2006 verstarb Hans-Wilhelm Grahlmann im Alter von 93 Jahren. In Ostiem, wo Grahlmann sein ganzes Leben lang in der Nähe der Stephanus-Kirche gelebt hatte, wurde eine Straße nach ihm benannt, die über seine ehemaligen Ländereien führt.

Arthur Eden


Arthur Eden, Selbstbildnis, 1973, 50,5 x 60,5 cm, Öl auf Leinwand, Besitz Schlossmuseum Jever (WV-Nr. 739)

Arthur Eden wurde am 25. März 1899 als zweites Kind des Malermeisters Hinrich Wilken Eden und Emma Eden, geborene Janßen in Sillenstede geboren. Er wuchs wohlbehütet mit seinem älteren Bruder Heino und seiner jüngeren Schwester Anna in Sillenstede auf.

Er besuchte die Volksschule in Sillenstede und plante Schlosser und später Ingenieur zu werden. Hinrich Wilken Eden schickte ihn jedoch in die Lehre zu Malermeister Popken in Jever. Am 25. März 1917 beendete er erfolgreich die Lehre im Malerhandwerk und wurde im gleichen Jahr noch zu den Waffen einberufen Im folgenden Jahr konnte er aber nach Sillenstede zurückkehren.
Arthur Edens zeichnerisches Talent entwickelte sich früh und er malte bereits während seiner Lehrzeit in jeder freien Stunde. Sein erstes Ölgemälde entstand bereits 1915 unter freiem Himmel.

Ab 1919 besuchte Arthur Eden für fünf Semester die Staatliche Hochschule für Kunst und Gewerbe in Berlin, wo er die Klasse von Prof. Max Kutschmann besuchte. 1924 beteiligte er sich erstmals an einer Gemeinschaftsausstellung in Jever. Zwei Jahre später folgte eine Einzelausstellung im Eckfenster des Kaufhauses Quedens in Jever. Sein Beruf blieb aber das Malerhandwerk, in dem er 1924 die Meisterprüfung ablegte.

1929 heiratete er Harmina Becker und hatte zwei Töchter mit ihr – Irma (1930 – 2016) und Theda (1944 – 2007). Am 1. November 1929 erfolgte die Öffnung einer privaten Mal- und Zeichenschule, die er schnell wieder aufgab, da sich wegen der wirtschaftlich schlechten Zeiten nur wenig Schüler einfanden.
1933 zog die Familie nach Jever in die Bahnhofsstraße. Arbeit fand Arthur Eden als Maler auf der Marinewerft in Wilhelmshaven. Am 15. April 1936 machte er sich mit einem Malereigeschäft in Jever selbständig. 1939 erfolgte der Umzug in das größere Haus in der Schützenhofstraße.

Von 1941 bis 1944 war Eden als Maler und Werftzeichner kriegsdienstverpflichtet. Es erfolgte seine Verlegung nach Graudenz, Westpreußen, wo er bis 1944 eine große Anzahl Bilder malte. Er gelangte zu Kriegsende in englische Kriegsgefangenschaft, die er in Belgien verlebte. Im Kriegsgefangenenlager entstanden zahlreiche Zeichnungen und Skizzen, die das Lager und den Alltag der Mitgefangenen zeigten.

Nach dem Kriege wurde er 1948 Mitglied des Bundes Bildender Künstler Oldenburg und in die Berufsgenossenschaft freischaffender Künstler aufgenommen.

Es fanden nun regelmäßig Ausstellungen seiner Bilder statt, die viel Beachtung fanden. Er wurde zudem zum Malerchronisten Frieslands, da es sein Bestreben war Motive festzuhalten, von denen er hörte, dass sie durch bauliche Maßnahmen verändert oder gar abgebrochen werden sollten.

1963 zog Eden, nachdem er sein Malergeschäft aufgegeben hatte, mit seiner Familie nach Sillenstede in die Dicktonnenstraße, wo er zuvor sein Geburtshaus hatte umbauen lassen.
Er widmete sich seitdem nur noch der Malerei und erlebte die produktivste Schaffensphase seines Lebens. Im Jahr 1973 wurde ihm zu Ehren die „Arthur-Eden-Galerie“ vom „Jeverländischen Altertums- und Heimatverein“ im Eulenturm des Jeverschen Schlosses eingerichtet.

1974 arbeitete Arthur Eden an einem Ölbild, das den Hooksieler Hafen zeigt. Er fühlte sich nicht wohl und reinigte die Pinsel, da er später an dem Bild weitermalen wollte. Doch ein erneut auftretender Herzanfall verhinderte, dass er jemals wieder malte. Er starb am 3. November 1977 und wurde unter großer Anteilnahme der Bevölkerung auf dem Friedhof in Sillenstede beigesetzt.

Heinrich Wille


Heinrich Wille, 1969, 46,6×50,5 cm, Öl auf Leinwand, Besitz Schlossmuseum Jever (WV-Nr. 1337)

Heinrich Wille wurde am 16. Januar 1904 in Bremen-Vegesack geboren und verbrachte seine Kinder- und Jugendzeit in Jever. Seit 1930 war er als Lokalredakteur für das Jeversche Wochenblatt tätig und bearbeitete als Kenner der Heimat lokale Themen. Wille engagierte sich über 40 Jahre ehrenamtlich im Vorstand des Jeverländischen Altertums- und Heimatvereins, war dessen Protokollführer und für die Pressearbeit zuständig. Er veröffentliche 14 Bücher und trat als Autor etlicher Artikel für den Historienkalender in Erscheinung. Da er keinen Führerschein besaß, nahm seine Termine mit dem Fahrrad wahr.
Heinrich Wille starb am 8. Dezember 2001 in Jever.

Ommo Ommen


Ommo Ommen, 1971, 50×64,5 cm, Öl auf Leinwand, Nachlass Arthur Eden (WV-Nr. 144)

Ommo Ommen wurde am 25.02.1915 in Jever geboren. Da schon sein Vater Dr. Heinrich Ommen seit 1903 Lehrer am Mariengymnasium Jever war, studierte auch er das Lehramt und unterrichtete ab 1950 Geschichte, Englisch und Religion am Mariengymnasium Jever. Zuvor unterrichtete er in Husum, nachdem er aus der Kriegsgefangenschaft geflohen war.
Sein politisches Engagement war seinen Erlebnissen während des Dritten Reichs zuzuschreiben. Schon sein Vater war ein Gegner der Nazis und wurde fristlos aus dem Schuldienst entlassen. Da ihm keine Arbeitslosenunterstützung gewährt wurde, begann für die sechsköpfige Familie eine schwere Zeit. Auch Ommo Ommen wurde eine Anstellung als Referendar verwehrt.

Ommo Ommen saß von 1956 bis 1986 für die FDP im Stadtrat Jevers und ab 1958 im Kreistag. Von 1961 bis 1970 war er Bürgermeister Jevers. Nach seiner Zeit als Bürgermeister übernahm er 1970 den Vorsitz des Jeverländischen Altertums- und Heimatvereins. Die Geschicke leitete er dort bis 1985.
Ommo Ommen starb am 21.04.2013.

Fortsetzung folgt.
Autor: Andreas Grundei